
Abenteuer in Zentralasien
mit der Enduro durch Kirgistan
Mit 41 Jahren, habe ich 1981 meinen Jugendtraum „Motorradfahren“ in die Tat umgesetzt. Seit der Zeit führten wir, meine Frau Irene und ich, alle Reisen auf zwei Rädern durch. Neben großen Motorradtouren, zu zweit, im gesamten europäischen Raum, war ich seit 1989 auch immer wieder abseits des Asphalts unterwegs. Zunächst musste dafür unsere BMW GS herhalten, ab 2000 erweiterte ich meinen Wirkungskreis mit eine KTM LC4.
Schon lange hegte ich den Wunsch, eine Enduroreise in den wilden Ländern des mittleren Asien durchzuführen. Kontakte
zu Rainer, einem erfahrenen Tourguide, waren vorhanden, und mit dessen Hilfe kam Joe Köster mit seinem „Overcross" zur Organisation ins Spiel. Ein Team mit acht Teilnehmern fand sich bald zusammen, somit konnte das Abenteuer im August 2003 in Angriff genommen werden.
Land und Leute
Das Land ist ein weitläufiges Bergland, mit wilden Flussläufen und weiten Hochtälern, dessen grasbewachsenen Flächen, zur Weide genutzt werden, wobei das Pferd eine große Rolle spielt.
Die Hirten sind alle zu Pferd unterwegs. Sie vermitteln, indem sie völlig souverän durch die
Landschaft reiten, das Gefühl von unendlicher Freiheit.
Die Bauern und Hirte leben in Yurten, kleinen, Häusern aus Lehmbausteinen und Zelten. Das
wichtigste Brennmaterial ist der getrocknete Kuhmist, wie man allenthalben an den Lager-und Trockenstätten sehen kann. Diese kleinen Höfe und Hirtenlager sind im Gelände verstreut, und
somit eine willkommene Abwechslung in der ohnedies grandiosen Landschaft
Das Abenteuer

15 Tage waren wir unterwegs. Die 2870 erlebnisreichen Kilometer waren durch teils entspanntes Fahren bis zu, an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gehenden Schwierigkeiten geprägt. Dass wir uns dabei auch einmal total verfahren haben, unsere Benzinreserven bedenklich schwanden, und eine Notübernachtung im Freien einlegen mussten, sei nur am Rande erwähnt. Die vielen Kontakte mit den Einheimischen, die grandiose Landschaft, und das Gefühl, etwas ganz besonderes erlebt zu haben, entschädigte mich für alle Mühen.
Ein besonderer Glücksfall war Matthias. Durch seine Kenntnisse in russischer Sprache,
fungierte er als Dolmetscher in allen Lagen.
Er brachte durch seine Kontaktgespräche mit den Einheimischen eine ganz besondere Note in die Tour, die ohne weiteres mit „Kennen lernen von Land und Leuten” im wahrsten Sinne des Wortes, bezeichnet werden kann.
Dieses Abenteuer stellt für mich den Höhepunkt meiner vielen Enduroreisen dar. Die Eindrücke bleiben unvergesslich.
Verfasst von Helmut Frietsch,
langjähriges Vorstandsmitglied der Gruppe Südwest
15.01.2014